Reise nach Finnland 2016
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Start | Di 10.05.2016 | 13 | 86426 | 1865 | 1780 | 85 | Ende | Mo 16.05.2016 | 19 | 87098 | 672 | 2537 | 489 | 2197 | 183 | 268 |
10.05.2016 - Wir besuchen Turku, einerseits um Einkäufe zu tätigen und andererseits um uns die Stadt anzusehen. Laut Stadtplan gibt es mitten im Zentrum ein Parkhaus, das peilen wir an. Es ist fast leer, nicht erstaunlich, 30 Minuten kosten 1.50 Euro! Was soll's, wir sind nur einmal hier. Dafür haben wir auch Glück, direkt neben dem Parkhaus ein Einkaufszentrum mit riesigem Lebensmittelladen. Doch bevor wir den Laden stürmen besuchen wir die Info. Wir erhalten die üblichen Auskünfte zu Sehenswürdigkeiten (sehr wichtig!), sowie zu Geschäften (meist der teureren Sorte) und Restaurants (brauchen wir nicht, Elisabeth ist eine gute Köchin). Die Kathedrale ist nicht weit weg, wir schlendern in ihrer Richtung dem dem Fluss entlang. Unterwegs sehen wir zwei Statuen auf einem Sockel. Wie wir sie betrachten und uns überlegen, wer das sein könnte, spricht eine Finnen Elisabeth an und erklärt ihr, es sei der Schwedische König Gustav und der Russische Zar, die wieder einmal Frieden schliessen. Wir schwatzen noch eine Weile über Land und Leute, so auch über all die Sonnenanbeter, die da in Bikini und Badehose im Park liegen. Dazu meint sie, ihre Freundin war im Februar in Rom und wollte ihren Kaffe draussen vor dem Bistro geniessen. Den Protest der Kellnerin, es seien doch erst 18° und daher viel zu kalt, quittierte sie mit "Ich bin Finnin, 18° ist Hochsommer!" Die Kathedrale ist ein imposantes Gebäude, ein sehr hohes Kirchenschiff, schlicht und einfach, eindrücklich. Wir gehen zurück zum Einkaufen. Neben den Esswaren besorge ich mir Prepaid-Simkarte fürs Internet, 10 Gb für nur 19.90 Euro, 3 Monate gültig. Anschliessend fahren wir zum Schloss. Der Innenhof kann frei besichtigt werden, der Rundgang durch das Schlossinnere kostet 5 Euro (Pensionär!). Wir fragen noch, ob es viele Treppen gibt, ein grosse JA ist die Antwort. So setzt sich Elisabeth draussen in die Sonne, ich mache die Tour durchs Schloss mit seinen unzähligen Räumen und noch mehr Treppen. Es scheint, dass keine zwei Räume auf der gleichen Ebene liegen. Die meisten Zimmer sind leer und beeindrucken hauptsächlich durch ihre Grösse. Andere sind schlicht möbliert, mal modern, mal antik. Am Ausgang frage ich noch nach der Anzahl der Stufen auf dem Rundgang - so gegen 600 dürften es sein. Zurück im Camp machen wir noch einen kleine Rundgang dem Meer entlang und stellen fest, dass wir gestern mit der Fähre direkt am Camp vorbei gefahren sind. |
Es sind heute nur 160 km, nach rund 2 1/2 Stunden reiner Fahrzeit sind wir bereits am Ziel, dem CP Silversand in Hanko. Tiina, die Dame an der Reception und Besitzerin des Camps, weist uns den nach ihrer Meinung schönsten Platz zu, gross, umgeben von hohen Kiefern, mit Blick aufs Meer. Ein wirklich schöner Platz! Im Gegensatz zu Ruissalo ist der CP praktisch leer. Nach dem Mittagessen drehen wir eine Runde durch Hanko. Im Zentrum befahren wir den Wasserturm. Befahren, nicht besteigen! Ein Lift fährt zur Aussichtsplattform. Neben dem Blick über die Stadt haben wir auch eine schöne Aussicht auf jede Menge von grösseren und kleineren Inseln. Im Park entlang der Küste stehen prächtige (zumindest ehemals, viel sehnen sich nach etlichen Kübeln Farbe) Herrschaftshäuser, erbaut von den damaligen Russischen Besetzern. Unser Wohnwagen ist genau nach Westen ausgerichtet. So können wir spät am Abend, genau um 21 Uhr 50, einen tollen Sonnenuntergang direkt von unserer Sitzgruppe aus erleben. |
Die Wanderung hat lange genug gedauert, wir können die Wäsche trocken aus dem Tumbler nehmen. |
13.05.2016 - Freitag der 13.! Mal sehen, was da so alles anfällt. Wir verabschieden uns von Tiina, die uns alles Gute wünscht. Das hält dann auch bis Lahti. Wir wollen auf den CP Mukkula nördlich der Stadt. Eigentlich sollte jetzt Winterbetrieb sein, doch auf dem Platz ist keine einziger Camper zu sehen, das Gatter ist zu. Na ja, auf der anderen Seite der Stadt ist ein weiterer CP. Und der ist voll in Betrieb. Wir suchen uns einen Platz aus und installieren uns. Leider aber ist der Boden nicht so fest, das linke Rad vom Wohnwagen sinkt ein, also eine gute Gelegenheit, den hydraulischen Wagenheber auszuprobieren um ein Brett unters Rad zu legen. Der aber, obwohl er 2 to stemmen sollte, erweist sich als unbrauchbar. Lösung: per Moover auf die Seite und auf ein Brettchen fahren. An der Reception fragen wir nach der Sportstätte, meinen dabei natürlich die grossen Schanzen. Ganz in der Nähe, gleich um die Ecke! Da gibt es zwar ein Zentrum, aber keine Schanzen. Zudem ist eine Besichtigung mit Besteigung erst ab Juni möglich. Je nu, da ist noch die sehenswerte Kirche in Hollola. Auf dem Plan, den wir von der Reception erhalten haben, sehen wir, dass Hollola nicht sehr weit weg ist. Also Ziel ins Navi eingeben und nichts wie hin. Ein paar Minuten später meint das Navi "Sie sind am Ziel, das Ziel liegt links". Alles was wir sehen sind Mehrfamilienhäuser, einige Läden und Fabrikhallen. Nochmal ein Blick auf die Karte - wir sind definitiv in Hollola. Wir kreisen durch den Ort, nichts. Zurück zum Camp! Wie wir von der Strasse zum Camp abbiegen wollen, sehen wir einen Wegweiser nach Hollola, der in eine andere Richtung zeigt. Und die ist richtig, es scheint hier mehrere Hollolas zu geben. Doch wir verzichten auf eine Besichtigung, es ist schön recht spät. Ende Freitag der 13te! |
Zurück nach Lahti, wir fahren ins Stadtzentrum in die Nähe der Touri-Info und parken wieder in einem Parkhaus. Die sind hier glücklicherweise nicht so teuer wie in Turku. Ausserhalb des Parkhauses weist ein Schild den Weg zur Info. Wir folgen der angezeigten Richtung, finden aber nichts und fragen in einem Laden. Dort werden wir ins Einkaufszentrum auf der anderen Strassenseite verwiesen. Nach erneutem Fragen finden wir dann unser Ziel. Hier wird uns die Sibeliushalle (ja, sie ist offen!), der Hafen (es gibt schöne Restaurants), das Historische Museum, der Marktplatz und natürlich die Schanzenanlage (nein, sie kann derzeit nicht besichtigt werden) empfohlen. In einem kleinen Bistro stärken wir uns bevor wir zur Sibeliushalle fahren. Doch auch die ist erst ab Juni zu besichtigen. So muss denn ein Blick auf die Fassade genügen. Inzwischen hat es auch angefangen zu regnen. Wir fahren trotzdem zu den Schanzen. Die sehen schon von unten furchteinflössend aus, wie muss das erst von oben sein? Neben den drei grossen liegen noch vier weitere, ältere und kleinere Schanzen. Die kleinste von ihnen erlaubt gerade einmal Sprünge bis zu 7 Metern. Wir haben keine Lust, weiter im Regen umher zu laufen und kehren zu Wohnwagen zurück. |
Loviisa ist unser erster Zwischenhalt. Die Festung, die alten Holzhäuser, die Backsteinkirche sollen sehenswert sein. Heute ist Sonntag, der Ort scheint ausgestorben. Wir drehen eine Runde und parkieren unser Gespann auf dem Platz vor der imposanten Kirche. Deren Glocken schlagen in einem extrem langsamen Rythmus, dass wir, es ist kurz vor Mittag, annehmen, dass der 12-Uhr Schlag erst um 13 Uhr erfolgt. Doch weit gefehlt, wie wir die Treppe zum Kirchenportal hochsteigen und in die Kirche eintreten wollen werden wir freudig vom Pfarrer in vollem Ornat begrüsst, er hofft wohl auf neue Schäfchen für seinen gleich beginnenden Gottesdienst. Wir lehnen dankbar ab und ziehen ohne Besuch der Kirche weiter. Kotka lassen wir rechts liegen und fahren weiter bis Hamina, das wesentlich mehr bieten soll als Kotka. Auf dem CP in Hamina, der in einem lichten Wald liegt, erfahren wir, dass die Geschichte von Schneewittchen und den sieben Zwergen ein Märchen ist, es waren acht Zwerge und ein Hase! Siehe letzte Bilder des Tages! Übrigends, die Wetterprognose hat gehalten, was sie versprochen hat: schönster Sonnenschein und herrlich warm! |
16.05.2016 - Der Sonnenschein hat leider nicht lange gehalten. Schon am frühen Morgen ziehen Regenwolken auf und wie wir Mitte Vormittag losfahren, beginnt es zu nieseln. Beim Aussichtsturm am Vogelschutzgebiet halten wir kurz an und steigen hoch. Doch ausser ein paar Blässhühnern ist nichts in Sicht. Wir fahren weiter nach Hamina und suchen die Info. Die finden wir, aber, nicht erstaunlich, sie ist zu! Auf der anderen Seite der Strasse liegt ein Reisebüro, da wollen wir nachfragen. Nicht nötig, hier hängt ein Hinweis, dass die Info jetzt an einem anderen Ort ist. Dort ist dann zwar der Rolladen unten, doch es gibt ein Telefon mitsamt der anzurufenden Nummer. Kaum gewählt, erscheint der gute Geist und gibt Auskunft. Nach einer kurzen Besichtigung der Stadt geht's zum Mittagessen zurück zum Camp. Petrus zeigt sich langsam einsichtig, stellt den Regen ab und lässt die Sonne wieder scheinen. Wir wagen einen Spaziergang im Vogelparadies. Anfänglich führt so eine Art Pfad auf moosigem Boden durch den Wald, der dann an einer sumpfigen, mit totem Schilf bedeckten Ebene endet. Zurück zur Strasse und den nächsten Eingang nach dem Sumpf suchen. Bald taucht wieder ein Weg auf, dem folgen wir Richtung Meer. Das sehen wir zwar, die vielen kleinen Hütten und Häuser am Ufer versperren meistens die letzten Meter. An einer einzigen Stelle erreichen wir das Ufer und bekommen einen brütenden Schwan zu sehen. Trotz allem eine schöne, kleine Wanderung. Bei der Rückfahrt zum Camp fällt uns auf, dass viele der hübschen Einfamilienhäuser zwei Leitern haben - eine aufs Dach zum Kamin, so hat es der Weihnachtsmann leichter, eine zum Fenster im oberen Stock, vielleicht die Finnische Art des Bayrischen Fensterlns? Und nun zum Thema Pleiten, Pech und Pannen: Zum Abendessen haben wir uns ein gutes Stück Rindsfilet gekauft. Dazu gehört natürlich eine gute Flasche Wein. Im Gestell sehen wir ein uns sehr bekanntes Etikett: Rawson's Retreat, Cabernet Sauvignon. Da müssen wir zugreifen. Dann, beim Abendessen, wir prosten uns zu, nehmen eine ersten Schluck - gefärbtes, süssauerliches Etwas! Ein genauer Blick auf Rückseite der Flasche besagt, dass es sich um entalkoholisierten Wein handelt, Alkoholgehalt 0.5 %. Wir haben mit einem Bier gespühlt. |
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