Reise nach Finnland 2016



Wieder Richtung Süden
Von Hossa bis Varkaus
  Datum Tag Nr. KM Stand
Auto
KM
Etappe
KM
Total
KM Wowa
Etappe
KM Wowa
Total
KM Ausflüge
Etappe
KM Ausflüge
Total
Start Di 07.06.2016 41 89429   4868   4091   705
Ende Mo 13.06.2016 47 90190 761 5629 699 4790 62 767

07.06.2016 - Ein lohnender Ausflug soll zu den Felsmalereien Värikallio führen. Da Elisabeth heute ihren wanderfreien Tag nimmt, gehe ich allein. Die Felsmalereien liegen ein Stück weit weg vom Camp, ich muss mit den Auto hin. Auf der Herfahrt haben wir schon eine Tafel gesehen, die zu einem Wandergebiet führt, Julma Olkky steht drauf, nichts von Värikallio. Ich fahre also noch ein Stück weiter, bei der nächsten Ortschaft drehe ich. Bei der Tafel versuche ich es und lande auf einer fürchterlichen Naturstrasse mit Wellblech und Schlaglöchern. Nun, die 7 km lassen sich schaffen. Auf dem Parkplatz angekommen verkündet eine Infotafel dass der Steg zu den Malereien wegen miserablem Zustand geschlossen ist. Davon lasse ich mich nicht abhalten und marschiere los. Der Weg ist eben und abwechslungsreich, mal weicher Waldboden ohne, mal mit Wurzeln, auch Holzstege, mal Kies und dann noch so etwas wie Kopfsteinpflaster. Das ist mild ausgedrückt, denn beim Kopfsteinpflaster sind die Steine in etwa alle gleich gross und sie sind so etwas wie nivelliert. Hier variiert die Steingrösse von Faustgross bis hin zu Medizinbällen, ungeordnet irgendwie auf dem Weg verteilt. So suchen sich die Füsse den Weg von einem Kopf zum nächsten. Auf etwas anderes zu sehen als auf den Weg ist stolperanfällig. Doch nach etwas mehr als 4 km stehe ich am Steg, bzw. das, was von ihm noch übrig ist, die Treppe, die zu ihm geführt hat. Der Rest ist weg. Die Wand mit den Malereien ist zwar zu sehen, die einzelnen Figuren aber nicht, sie sind zu weit entfernt. Ich werde sie mir also im Info-Zentrum genauer ansehen müssen. So trete ich den Rückweg an und geniesse die Umgebung, den Wald, die Blumen, die Blicke auf den Fluss.
Zurück im Camp entschliesst sich Elisabeth doch noch für eine kleine Wanderung durch den grossen CP der ich mich natürlich anschliesse.

Nach Kuhmo
12 Bilder
08.06.2016 - Die Wetterfrösche haben für einmal leider recht - es regnet wie vorhergesagt. Allerdings nur bis wir angespannt haben, ab da ist es nur noch stark bewölkt.
Unser erster Besuch gilt heute dem Stillen Volk, eine fast unendlich scheinende Anzahl von bekleideten Kreuzen auf einem Feld. Der Künstler hat nicht gesagt, was die Figuren bedeuten, jeder solll sich selbst etwas ausdenken. Für den einen sind es Frauen und Kinder, die auf ihre im Krieg gefallenen Ehemänner oder Väter warten, für die anderen sind es gut gekleidete Vogelscheuchen. Wie gesagt, jeder muss sich selbst seine Gedanken machen. Im kleinen Freiluftrestaurant gibt es Crepes mit Konfitüre, die erste Hälfte unseres Mittagssnack.
Der zweite Besuch bildet das Winterkriegsmonument, das an den Krieg 1939/40 erinnert. Für jeden gefallenen Soldaten, ob Finne oder Russe, liegt auf dem Feld ein rechter Steinbrocken. Im Zentrum eine Skulptur mit je einer Glocke für jeden Kriegstag. Sehr eindrücklich.
Hier kommt der zweite Teil unseres Mittagssnacks - dunkle Brötchen mit Lachs belegt.
Beim dritten Besuch sehen wir uns die Stromschnellen in der Nähe des CP's an. Eigentlich führt ein Weg direkt vom Camp dorthin, doch die Campingbetreiberin, sie sieht wie Miss Marple aus und hat am Eingang ein Korb voller selbst gestrickter Handschuhe, Schals und dergleichen, warnt uns vor einem halb zerfallenen Steg, wir sollen lieber mit dem Auto ans andere Ende fahren. Das tun wir und wandern auf dem viel besseren, aber doch sehr morschen Steg den Stromschnellen entlang.


Nach Lieksa
7 Bilder
09.06.2016 - Auf dem Weg nach Lieska steht kurz vor Kuhmo das Naturmuseum Petola Luontokeskus Petola - und der Name ist Programm. Die vier grossen, einheimischen Wildtiere Bär, Luchs, Wolf und Vielfrass werden im Detail beschrieben. Jedem der einzelnen Tier ist eine eigene Sektion gewidmet, mit viel Liebe gemacht, nicht einfach ein Sammelsurium lebloser Exponate neben- und aufeinander gestapelt. Als besonderen Leckerbissen legt die Kassiererin eigens für uns einen Film in Englisch ein, der das Leben dieser Tiere in freier Wildbahn zeigt.
Wir ziehen weiter Richtung Lieska. Unterwegs wollen wir auf einem Rastplatz kurz anhalten und sehen beim einfahren ein Ehepaar auf ihren Campingstühlen an der Sonne sitzen. Das müssen Niederländer sein, sagen wir beide gleichzeitig, und das sind sie auch. Ein älteres Ehepaar auf dem Weg nach Norden. Wir tauschen Erfahrungen aus, nur kurz, dann jagt uns ein heftiger Regenguss vermischt mit Hagelkörnern ins Auto.
In Lieksa werden wir auf dem CP von einem Angestellten in bestem Schweizerdeutsch begrüsst, ein Auswanderer, der hier in Finnland die Ruhe und unberührte Natur gesucht und gefunden hat.

10.06.2016 - Das Wetter sieht auch heute nicht viel besser aus. Wie der Regen einmal aufhört (und das wird er heute noch des öfteren!), machen wir uns auf den Weg zum Freilichtmuseum. Das gliedert sich in einen Aussenteil mit den alten Häusern und einem Innenteil mit einem Museum. Da wie gesagt der Regen eine Pause eingelegt hat, besuchen wir zuerst den Aussenteil. Der umfasst etliche Gebäude aller Art, Wohnhäuser, Speicher, Werkstätten, Schutzhäuser der Forstarbeiter, Saunas, Schuppen für Schlitten, Pferde usw. In den meisten Gebäuden sind auch die zugehörigen Utensilien der damaligen Zeit ausgestellt.
Ein kleiner Wermutstropfen für uns - kaum etwas ist in Englisch angeschrieben, ausser dem Hinweis "Do not touch!". Beim Eintritt haben wir ein ein doppelseitiges Blatt erhalten, das wenigstens die Namen der einzelnen Gebäude angibt. Was uns auch ein bisschen fehlt, alles ist tot, keine Handwerker, die altes, hergebrachtes Handwerk zeigen. Es laufen zwar einige Damen in alten Gewändern umher, die sind aber eher als Aufpasserin oder Auskunftspersonen unterwegs.
Elisabeth möchte übrigends mit allem Nachdruck darauf hinweisen, dass sie schlanker ist als dies die Bilder implizieren mögen. Wegen der Kälte und dem eisigen Wind ist sie vierlagig gekleidet. Und das unter der Regenjacke!
11.06.2016 - Petrus lässt uns heute im Trockenen abfahren. Doch das war es dann, in kurzen Abständen wechseln Regen und Sonnenschein. Doch das es unterwegs nicht zum ansehen gibt, stört uns das nicht. Am Berg Koli fahren wir erst einmal vorbei, da wollen wir morgen rauf, das Wetter soll dann auch besser sein. Ein kleine Überraschung erwartet uns bei CP Loma-Koli - absolut tote Hose, nichts, zu! Obwohl in allen Reise- und Campingführern der Platz als ganzjährig geöffnet angegeben ist. Aber eben, Papier ist geduldig. Dafür haben wir für unser Mittagessen einen schönen, ruhigen und riesigen Picknickplatz für uns ganz allein. Nach dem Essen fällt die Entscheidung was nun schnell - rauf auf den Berg und dann ab nach Joensuu, dort hat es zwei Campings, beide sollen das ganze Jahr offen sein.
Wir fahren also zuerst auf den Berg bis zur Seilbahn, weiter geht es für Gespanne nicht. Die Seilbahn ist eher ein Lift, der selbst bedient werden muss. Nach nicht einmal einer Minute sind wir oben beim Hotelkomplex. Ein bisschen Aussicht gibt es, allerdings nur auf eine Seite. Zum eigentlichen Gipfel sind noch so gegen 200 Stufen zu überwinden. Elisabeth verzichtet, ich nicht. Kaum oben fängt es wieder kräftig an zu regnen, also schnell ein paar Fotis in die verregnete Weite geschossen und nichts wir runter und ab ins kleine Cafe. Hier stärken wir uns bei einem ausgezeichneten Rhabarberkuchen und leider nicht so gutem Kaffee.
Auf dem Weg nach Joensuu klärt sich das Wetter auf, und, oh Wunder, beide CP's sind offen. Der am kleinen Hafen sieht nicht sehr einladend aus, der beim Vergnügungspark (ab 20 Uhr soll Ruhe sein) schon.
Eine kleine Überraschung am Eingang zum CP - ein Blecheimer auf einem kleinen Baumstamm, in dem eine Möve sitzt. Kaum komme ich in ihre Nähe, fliegt sie wüten auf aun auf mich los. Der Grund - sie pflegt ihre kleinen Kücken im Eimer.


12.06.2016 - Heute legen wir wieder einmal einen Rein-Gar-Nichts-Tun Tag ein. Und der sieht dann so aus: Aufstehen, Duschen, Frühstücken. Das ist der gemütliche Teil. Nun geht es ans Auto innen putzen, also Teppiche klopfen und Boden staubsaugen. Wäsche in die Waschmaschine stopfen. Im Wohnwagen die ohnehin gute Ordnung verbessern, dazwischen fünf mal zum Waschhaus laufen um nachzusehen ob die Waschmaschine beziehungsweise der Trockner schon fertig ist. Klo-Kassette leeren und frisches Wasser in den Tank nachfüllen uns so weiter und so fort. Mit dieser Aufzählung belassen wir die Beschreibung des heutigen Tages.
Nicht ganz, da ist noch etwas aus der PPP-Ecke. Diesmal zum Thema P. Elisabeth putzt Bad und Klo. Dabei fällt ihr Deo beim Öffnen des Schränkchens heraus, er hat sich während der letzten Rüttelfahrt selbständig gemacht, und plumst ins offene Klo. Fazit - ein Deo weniger, dafür eine in Zukunft wohlriechende Klokassette.


Nach Varkaus
4 Bilder
13.06.2016 - Es hat in der Nacht wieder angefangen zu regnen, trotz gegenteiliger Prognosen. Jetzt, wo wir abfahren wollen, nieselt es nur noch. Auf der Fahrt nach Norden sind wir in dieser Gegend schon vorbeigefahren. Damals fingen die Blätter an den Bäumen zu spriessen, jetzt sind sie in voller Grösse da.
Langsam wird das Wetter besser, die Sonne übernimmt das Zepter. In Varkaus auf dem CP können wir nun dort weitermachen, wo wir gestern angefangen haben, aber nicht fertig wurden - dem Rein-Gar-Nichts-Tun. Jetzt scheint die Sonne, es ist über 20°, ab in den Liegestuhl.
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Erstellt: 13.06.2016